Samstag, 8. Oktober 2011

Eine typische Woche in Boulder

Hallo, meine lieben Flauschis. Ich gebe es zu, ich habe diesen Blog (und auch meinen Videoblog) gnadenlos vernachlässigt. Ich fürchte, das wird sich auch nicht sonderlich ändern, aber für diejenigen unter euch, die sich fragen, wie mein Leben hier eigentlich so aussieht, werde ich im Folgenden die letzte Woche möglichst detailliert beschreiben – naja, vielleicht hab ich auch irgendwann keine Lust mehr und dann wird es weniger detailliert. Natürlich ist jede Woche anders, aber die letzte scheint mir nun auch nicht untypischer zu sein als jede andere. Der Eintrag wird vermutlich ewig lang und wenn es euch zu schnöd wird, das alles zu lesen, werde ich das verzeihen.
Um den Lesefluss weniger zu behindern, werden alle Personen gefußnotet. Unten könnt ihr dann lesen, wer das ist. Okay, here we go:

Samstag, 1. Oktober
Ich wachte völlig verkatert nach der ersten Nacht in meinem neuen Zimmer auf. Am Tag davor war ich mit A.s[1] Hilfe umgezogen und danach auf einer Veranstaltung, die sich „Prop gay“ nennt. In a nutshell ist das ein Abend, an dem viele glitzernde Menschen eine nicht-gay-bar in Boulder stürmen, dort tanzen und sich betrinken. Nun, ich erwachte jedenfalls und verfluchte erneut meine mangelnde Zurückhaltung, was den Alkohol betraf und noch mehr, dass M.S.[2] und ich für diesen Abend eine Party in ihrer (und meiner ehemaligen) Wohnung geplant hatten, für die ich noch Muffins backen und Bier kaufen musste. Ein Lichtblick war immerhin, dass ich ausnahmsweise im betrunkenen Zustand nichts allzu dummes getan hatte – dachte ich zumindest, bis ich feststellte, dass ich meine Kreditkarte verloren hatte. Super. Ich fuhr also erstmal auf meinem Fahrrad (das ich von einer random Frau auf Craigslist gekauft hatte, die mir dann, wenige Tage später eine Mail schickte mit dem Inhalt: „This penny connecting you with my neighbor that wants you to play soccer with. His name is Christian and is #phone number He wants you to play this Thursday.” wtf.) zu Illegal Pete’s, wo ich am Abend zuvor einen (extreme geilen) Burrito gekauft hatte. Dort war sie aber auch nicht. Ich versuchte dann, sie sperren zu lassen, was auch ein pain in the ass war, weil ich von meinem amerikanischen Handy keine ausländischen Nummern anrufen kann und dann noch einen lieben Online-Rollenspiel-Menschen damit beauftragen musste, blabla, und das alles im völlig verkaterten Zustand. Die Qual. Flauschigerweise hat A. mir dann noch einen Haufen Geld geliehen und hat M.S. und mich zum Bier- und Lebensmittelkaufen gefahren, sodass der Feier an dem Abend erstmal nichts mehr im Wege stand. Besagte Feier fing dann eher etwas lahm an, aber nach und nach kamen dann doch einige Leute und beim Konsum von ungesundem Essen, Alkohol und anderen bouldertypischen Substanzen wurde es dann doch noch ganz lustig. Dann musste ich aber blöderweise weg, um M.N.[3] von einem Bus aus Denver abzuholen. Der Bus kam dann aber ewig nicht und als ich gerade zurückkommen wollte, rief mich A. an. Mein Handy ist aber blöd und leise und alles was ich verstand war „ohnmächtig geworden“, „Polizei“ und „Party aufgelöst“. Ich dachte dann alles sei total dramatisch. Als ich A. wenige Minuten später traf, stellte sich aber heraus, dass nur ein Typ kurz ohnmächtig geworden war, A. nen Krankenwagen gerufen hatte und M.S. dann voll das Drama gemacht hat, weil sie Angst hatte, aus der Wohnung zu fliegen aufgrund des Konsums von bouldertypischen Substanzen, dem einige Personen dort nachgingen. Während ich zu dem Treffen mit A. lief, rief außerdem M.S. an und sagte mir, dass M.N. inzwischen bei ihr in der Wohnung sei. Also ging ich dorthin zurück. Zu dem Zeitpunkt waren auch schon neue Leute auf der Feier (M.S. hatte davor die Hälfte rausgeschmissen). M.N. und ich blieben dann noch eine Weile dort, tranken noch etwas und gingen dann nach Hause, wo wir beide halbtot ins Bett fielen.

Sonntag, 2. Oktober
Wie immer nach dem Konsum von Alkohol schlief ich auch in jener Nacht nicht besonders gut und wachte in einem „Meh, heute will ich mit niemandem reden“-Modus auf. Dazu kam, dass ich nicht mal wirklich Kaffee kochen konnte. Das Haus, in dem ich wohne, hat zwar einen Swimmingpool, Whirlpool, Sauna, Fitnessraum, Billardtische und Tischtennisplatten (und dank der Arbeitsstelle des Vaters meiner Mitbewohnerin so viel medical marijuana wie man will), aber wir haben weder eine Kaffeemaschine, noch einen Topf, Wasserkocher oder Löffel. Um Kaffee zu kochen, erhitze ich Wasser in einem riesigen Wok und kippe es dann über mein perverses amerikanisches Haselnuss-Vanille-Kaffeepulver. Um eine Wärmflasche zu machen, kippe ich es erst in eine Teekanne und dann in die Knuddlbuddl. Dabei vergieße ich immer noch die Hälfte, aber ohne diesen Zwischenschritt wären es eher 7/8. Joghurt esse ich mit einem Kochlöffel oder einer Gabel.
Nun, wie auch immer, der Vormittag ging irgendwie herum und dann fuhren wir mit A. und J.[4] in die Berge. Sh.[5] macht dort gerade house-sitting für eine Familie. Das Haus ist wirklich mitten in den Rocky Mountains und total genial. Auf dem Weg haben wir uns aber erst einmal verfahren. Da es dort kein Handynetz gibt, wollten wir irgendwelche Leute fragen, ob wir ihr Internet benutzen können. Wir haben deswegen das Schild „Privatgrundstück, betreten verboten, blabla“ einfach ignoriert. Als wir auf das Gelände gingen, begegneten uns zunächst zwei Jungs um die 18, die bei unserem Anblick „Shit! Girls!“ riefen und scheinbar in Panik verfielen. Der nächste Typ, ein Erwachsener, war auch seltsam und sagte auf unsere Frage, ob wir mal das Internet benutzen könnten „… … give me 5 minutes. Wait right here“ und ging dann weg. Dann kam noch ein anderer Typ, der uns aufforderte, sofort das Grundstück zu verlassen. Alles sehr seltsam. Typ1 kam dann wieder und sagte, dass A. ins Internet könne, der Rest von uns (J., M.N. und ich) aber das Grundstück verlassen müssten und zum Auto gehen sollten. Ich fand das irgendwie recht bizarr und auch etwas bedrohlich und machte mir Sorgen um A.. Der kam aber wohlbehalten wieder. Scheinbar war das irgendeine „mentoring facility“, was auch immer man sich darunter genau vorstellen soll.
Wir fanden dann jedenfalls zu dem Haus. Es waren total viele nette Leute da und es war schön, aber ich war vom Rest des Wochenendes so fertig, dass ich eigentlich nur ins Bett wollte. Ich hab dann die meiste Zeit gepuzzlet. Am Anfang fanden das alle total nerdy, aber irgendwann wollten alle mitpuzzlen und A. hat jedes Mal einen halben Orgasmus bekommen, wenn er ein Teil hingebaut hat. Abgesehen davon habe ich an jenem Tag zum ersten Mal mit einer Steinschleuder auf Bierdosen geschossen. Leider habe ich dabei ziemlich versagt. Es war trotzdem spaßig.
In den Bergen war es deutlich kühler als in Boulder. In Boulder hatten wir bis Mitte dieser Woche noch 27°C (heute Nacht soll es aber angeblich schneien. Brrr.). Ich hab auch ein paar Fotos gemacht, die ihr hier bewundern könnt.

Montag, 3. Oktober.
Da ich mich am Abend zuvor weiserweise zur Abwechslung mit dem Alkohol halbwegs zurückgehalten hatte, fing die Arbeitswoche zumindest nicht verkatert an. Übermüdet war ich trotzdem. Ich muss zum Glück immer erst recht spät auf der Arbeit sein, aber irgendwie schaffe ich es hier nie, länger als bis 8 zu schlafen. Anyway, ich ging also zur Uni. Montag haben wir immer ein Treffen der Arbeitsgruppe, wo alle über den Fortschritt in ihren Projekten sprechen. In meiner Arbeitsgruppe sind etwa 10 Leute. Die meisten machen gerade ihren Master oder Doktor (das macht man hier meistens fast zusammen) und sind sehr jung. Leaf van Boven, unser Chef, und Charles Judd sind die einzigen älteren Leute, und Leaf ist ja auch noch recht jung für nen Prof. Ich hab dann auch über mein momentanes Projekt gesprochen, für dass ich diese Woche mit der Datenerhebung angefangen habe. Es geht dabei grob gesagt darum, ob Personen bessere Entscheidungen treffen, wenn sie, bevor sie die verschiedenen Alternativen sehen, darüber nachdenken, was sie wichtig finden. Es wurde nämlich von anderen Psychologen mehrfach gezeigt, dass bewusstes Nachdenken zu schlechteren und nicht zu besseren Entscheidungen führt. Und ich finde das schnöd und will zeigen, dass bewusstes Nachdenken doch rocken kann.
Nach dem Lab meeting hab ich den restlichen Tag mit normalen Arbeitssachen verbracht: Wissenschaftliche Artikel gelesen und an meiner Studie herumgebastelt. Die Art von Arbeit macht mir wirklich Spaß. Vorallem diese Studie… ich kann mir das einfach selbst ausdenken und dann testen! Voll cool! Ich bin wirklich froh, hier gelandet zu sein und diese Möglichkeiten zu haben.
Abends haben wir dann nichts spannendes gemacht. Ich glaube, wir waren schwimmen und sind dann früh ins Bett.

Dienstag, 4. Oktober
Ich verbrachte den Tag damit, von zu Hause aus zu arbeiten. Da ich jetzt etwas weiter weg von der Uni wohne, ist das ganz praktisch, wenn ich keine Meetings oder Kurse habe oder Daten erhebe. Ich hab an dem Tag vor allem Daten für meine Diplomarbeit erhoben (dafür brauch ich ja keine Versuchspersonen, sondern nur das Internet). Das macht keinen Spaß. Ich muss einfach nur hunderte von Geschäftsberichten anschauen und dann ein paar Namen und Zahlen raussuchen. 110 (aber vermutlich werden es mehr) Firmen x 8 Jahre = 880 Geschäftsberichte. Wenn ich in den Daten nichts signifikantes finde, weine ich, glaub ich.
Am frühen Abend bin ich dann einkaufen gegangen, habe einen epischen Salat mit Popcorn vorbereitet und danach sind M.N. und ich zu S.[6] gegangen, um dort mit ihr und A. „Glee“ zu schauen. Meine Begeisterung für Glee fing auf dem Flug hierher an, als ich aus Langeweile eine Folge gesehen habe. Für diejenigen, die es nicht kennen: Glee ist eine Serie über eine typische Highschool in Ohio. Alles ist total überzogen dargestellt und immer, wenn etwas dramatisch wird, fangen die Charaktere an zu singen. Oder auch so. Eigentlich singen sie ständig. Es ist super. Gerade hat die dritte Staffel angefangen und A., S. und ich schauen jede Woche die neue Folge zusammen an, trinken dabei Wein und essen. So auch diese Woche. Abgesehen von meinem Salat gab es „Swiss Chicken“ (ein Gericht, bei dem man Huhn ewig lang in einer Mischung aus Campbell’s Mushroom Soup und schweizer Käse kocht), Spargel und als Nachtisch frischgebackene Cookies. Es war cool und entspannend, bis M.N. anfing, über meinen Youtubechannel zu reden. Mir war das irgendwie total peinlich und ich wollte, dass sie aufhört, aber sie hat meinen Protest total ignoriert. Da ich oft genug Leute aus versehen blamiere, nehm ich es ihr nicht besonders übel, aber doof fand ich es schon. Ich sollte das Zeug mal löschen.

Mittwoch, 5. Oktober
Mittwoch ist immer ein voller Tag in der Uni. Zuerst ist ein anderes Lab Meeting, dann etwas, das sich „Brown Bag“ nennt (und was das genau ist, habe ich noch immer nicht verstanden) und dann noch ein zweistündiges Seminar. In dem Lab meeting hat ein Typ über ein Paper geredet, das ich davor hätte lesen sollen, was ich aber nicht getan hatte. Ich saß also im wesentlichen nur sinnlos herum, während andere Menschen sinnvolle Kommentare machten. Danach, in diesem Brown-bag-Ding, stellte ein Prof namens Kurt Hugenberg, der normalerweise in Miami ist, einige Studien vor, in denen es darum ging, dass der Effekt, dass man Gesichter von anderen Ethnizitäten schlechter wiedererkennt bzw. unterscheiden kann, eigentlich vor allem ein ingroup-outgroup Effekt ist, dass man also die Leute in der eigenen Gruppe besser erkennt und dass nicht ethnizitätsspezifisch ist. Im Seminar ging es dann um Emotionen. Das Seminar hat nur 6 Teilnehmer und man diskutiert eigentlich die ganze Zeit nur über irgendwelche Artikel und Buchkapitel. Ich finde es immer sehr angenehm und interessant. Es gibt einen Typen dort, der immer für mich völlig random Kommentare macht, die keinen Zusammenhang zu irgendetwas zu haben scheinen und diese Woche hatte ich auch noch M.N. dabei, die in solchen Dingen auch gut ist. Naja, ihre Kommentare haben schon einen Zusammenhang, aber ihre Argumentationsstruktur ist für mich immer sehr verwirrend. Es war trotzdem amüsant.
Abends hätte ich eigentlich ein Date gehabt, aber das hab ich dann verschoben, weil ich mir unbedingt „The Lion King“ in 3D anschauen wollte. Das hab ich dann auch getan, zusammen mit M.N., A., S. ,V.[7] und ein paar anderen Leuten. Im Kino waren nur Leute in unserem Alter und gar keine Kinder. Hach, es war so dramatisch und toll.
Davor waren wir noch bei einem Frozen Yoghurt Laden, wo man Frozen Yoghurt mit den abgefahrensten Geschmäckern (z.B. Kürbis-Pie) kaufen konnte. Man konnte erst alles probieren und sich dann selbst einen Eisbecher zusammenstellen, mit Soßen, Streuseln, Früchten, Nüssen, Chocolate Chips… was auch immer man nur wollte. Dann wird es abgewogen und man bezahlt nach Gewicht. Ich habe völlig random Sachen draufgekippt, weil ich einfach nur dachte „boaaaah, wie geilll, das muss ich unbedingt nehmen“. Heute wird ich mit M.N. noch mal hingehen und das systematischer machen.

Donnerstag, 6. Oktober
Habe wieder größtenteils von zu Hause gearbeitet. Dann hatte ich ein Treffen mit Leaf zur Datenauswertung einer Studie. Leider sehen die Ergebnisse nicht so toll aus. Wir hatten aber keine Zeit, uns alles anzuschauen.
Um 5 sind M.N. und ich dann noch mit ein paar anderen Psychologieleuten wandern gegangen. Wandern ist hier aber nicht so etwas gemütliches, bei dem man sich die Natur anschaut, sondern eher ein Den-Berg-Hochrennen. Man kann sich auch gar nicht zu viel Zeit lassen, weil es inzwischen sehr bald und sehr schnell dunkel wird. Es war total windig… ich glaube, langsam sollte ich mir wirklich mal eine wärmere Jacke kaufen. Nach der Wanderung waren wir noch einen Burrito essen und sind dann total bald ins Bett. Um 9 oder so. Ich hab dann bis um 8 geschlafen und hatte das auch irgendwie nötig.

Freitag, 7. Oktober
Von jenem Freitag bin ich heute noch geschädigt… jaa, ich lerne nicht aus Fehlern und bin auch heute wieder verkatert aufgewacht.
Gestern war aber unter anderem auch ein sehr produktiver Tag. Ich habe mit der Datenerhebung für meine Studie angefangen und insgesamt 54 Versuchspersonen gequält (naja, nicht wirklich gequält. Es gibt ja blöde Ethikkommissionen, die das mittlerweile verbieten L ). Danach bin ich ganz schnell nach Hause, um dann mit Sh., K. (Sh.’s schöner Freundin), A. und M.N. nach Denver zu fahren. Dort ist immer am 1. Freitag jeden Monats ein sogenannter Artwalk. Ganz viele Gallerien haben dann offen und auch normale Läden oder Ateliers stellen lokale Kunst aus. Es gibt oft auch etwas zu trinken und zu essen und auf den Straßen wird Musik gespielt. Es ist extrem cool. Wir waren unter anderem bei einer Künstlerin, deren Projekt „One Million Faces“ heißt. Sie versucht, 1.000.000 Menschen zu fotografieren. Man kann dabei ein Schild halten, auf dem dann irgendwas steht, oder nur so rumposen. M.N., A. und ich haben gleich mal mitgemacht. Wir sind Gesicht Nummer 5364, 5365 und 5366 (oder so). Da hat sie noch einiges vor sich. Die Fotos, die sie macht, sind total toll. Wir haben auch jeder eins bekommen. Unsere Schildaufschrift war „Die Weisheit ist, dass es dumm ist“. … wir konnten uns auf nichts sinnvolleres einigen.
Danach waren A., M.N. und ich noch bei einer Lesben-Party in einem Club in Denver. Die Musik schwankte zwischen super (Dancing Queen!) und total bescheuert. Ich war zum Glück betrunken genug, um auch die bescheuerte ertragen zu können. Irgendwann waren M.N. und ich dann jeweils mit irgendwelchen Frauen beschäftigt (M.N’s Frau antwortete auf „what do you do?“ mit „I study the human body“, während sie versuchte, M.N. auszuziehen. Es stellte sich heraus, dass sie Medizinstudentin war. Ich finde das recht amüsant.) und ich hatte dann zwischenzeitlich Panik, dass A. ohne uns gegangen war (die Männerquote dort war, wenig überraschend, recht niedrig und M.N. und ich haben ihn zwischenzeitlich ziemlich vernachlässigt). Dem war aber glücklicherweise nicht so. Wir sind dann, nachdem der Club zugemacht hat (hier macht alles um 2 zu. Total komisch.) mit einem Taxi, das A. heldenhaft gestoppt und gegen amazonenhafte Lesben verteidigt hat und mit dem Bus zurück nach Boulder gefahren, wo es aaaarschkalt war. Ich bin fast gestorben. Nur „Sweet Caroline“ zu singen, hat mich vor dem Tod bewahrt. Um kurz vor 4 waren wir dann nach Hause. Heute bin ich, wie immer, pünktlich um 8 aufgewacht. Meh.


[1] A. ist ein flauschiger Deutscher, der zum großen Amusement von einigen Menschen ein Piercing an der gleichen Stelle hat wie ich (ich behaupte regelmäßig, das ist äquivalent zur Beschneidung in den USA. Hier wird man direkt nach der Geburt beschnitten und bei uns bekommt man direkt ein Augenbrauenpiercing. Ich hab auch schon überlegt zu behaupten, dass sei unser Judenstern für Homosexuelle, aber Naziwitze kann man hier nicht machen. Nicht mal als Deutscher.) und der hier gerade seinen Doktor macht. Er sollte Politiker werden, denn jeder hat ihn lieb. Man muss ihn einfach liebhaben.
[2] M.S. ist meine ehemalige Mitbewohnerin. Sie ist aus Kanada, macht irgendwelches fMRI-Entwicklungspsychologie-Zeug und hat eine leichte Dramaqueen-Tendenz. Die meiste Zeit ist sie aber total cool und lustig. Des weiteren ist sie ein wirkliches Meeehdchen (Tussi klänge jetzt zu negativ).
[3] M.N.  = die Russin = eine Freundin aus Dresden, mit der ich studiere. Sie ist Kommunistin, lesbisch und ziemlich cool und flauschig, solange man nicht mit ihr diskutiert (sie findet, ich beleidige sie hier zu unrecht. Ich möchte also hinzufügen, dass das völlig subjektiv ist. Ich finde es anstrengend, mit ihr zu diskutieren. Andere Leute vielleicht nicht.
[4] J. ist Post-doc in der Sozialpsychologie. Sie hat einen tollen Kleidungsstil, der in meinen Augen die perfekte Kombination an schick und nerdy ist, backt gerne Gras-Muffins und ist allgemein ziemlich super.
[5] Auch ein Psychologenmensch. Irgendjemand bezeichnete ihn als den bestaussehendsten Typen in der Arbeitsgruppe, was ich nicht ganz verstehen kann. Seine Freundin, on the other hand, finde ich wahnsinnig schön.
[6] S. ist auch im Bereich Sozialpsychologie, aber in einer anderen Arbeitsgruppe als ich. Sie macht viel Zeug zu Gender, hat eine total niedliche, altmodische Küche und scheint immer gut gelaunt zu sein.
[7] V. ist meine neue Mitbewohnerin. Sie macht Yoga, arbeitet in einer Abtreibungsklinik und ist etwas esoterikmäßig drauf. Außerdem redet sie offen über Sex, was ich hier noch bei niemandem sonst erlebt hab. Sie rockt.

1 Kommentar:

  1. Finde ich ja großartig, den Bericht! Und ich stelle fest, dass Du voll Sathi-mäßig Action da hast. Super! :)

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