Montag, 30. Mai 2011

13) A book that makes you laugh a lot

This entry is going to be in German, because it will make no sense in English. Sorry.
Also, jeder, der mich näher kennt, hat sicher schon einmal miterlebt, wie ich mich über einen Verhörer längere Zeit zu Tränen kaputtgelacht habe. Ich weiß nicht, was genau es ist, was ich daran so unglaublich amüsant finde, aber es passiert mir immer wieder. Für eines meiner Lieblingsbeispiele muss mal wieder meine Schwester herhalten. Eben jene befand sich nämlich einst in einer Unterhaltung mit einem Verwandten, mit dem sie sich über ihren damaligen Freund unterhielt. Besagter Verwandter fragte daraufhin "Ist der älter als du?" - eine naheliegende Frage. Meine Schwester schaute verwirrt und fragte "was?", woraufhin der gute Mann seine Frage wiederholte. Die Verwirrung im Blick meiner Schwester stieg daraufhin ins Unermässliche und sie fragte: "Zelt???". Sie hatte nämlich beide Male verstanden: "Ein Zelt hast du?". "Zelt?" ist seit dem bei uns ein Ausdruck unglaublicher Verwirrung. Wenn man irgendetwas absolut nicht nachvollziehen oder verstehen kann, bringt man das mit "Zelt?" sehr wortsparend zum Ausdruck. Nunja, jedenfalls ist "Der Weiße Neger Wumbaba" ein Buch, das sich nur mit Verhörern beschäftigt. Ein ganzes Buch! Dementsprechend musste ich mich beim Durchlesen mehrfach ziemlich wegschmeißen. Geschenkt bekam ich das übrigens, nachdem ich in einem Blogpost meine Erkenntnis kundtat, dass ich nun endlich verstanden hatte, dass es in einem Lied, das meine Eltern während meiner Kindheit gelegentlich zu singen pflegten "und im Herzen alle Tage lang Amor" hieß und nicht etwa, wie ich etwa 20 Jahre lang glaubte "und im Herzen alle Tage lang am Moor".

Als kleine Leseprobe hier der Ausschnitt, der den Titel des Buches erklärt:

Fest steht aber: Wir, die wir immer alle Texte falsch verstehen, sobald wir sie nicht lesen, sondern hören, sobald sie gesungen, gebetet oder sonstwie vorgetragen werden, wir leben in einer rätselhaften, doch auch reichen, poetischen Welt, bevölkert von Wesen, die niemand außer uns auch nur zu kennen imstande ist.
Nehmen wir jenen Herrn, der mich nach einer Lesung ansprach, um mir seine Version von Matthias Claudius' "Der Mond ist aufgegangen" mitzuteilen. Da heißt es:
"Der Wald steht schwarz und schweiget,
und aus den Wiesen steiget
der weiße Nebel wunderbar."
Dieser Mann erzählte mir, was in seinen Ohren klang:
"Der Wald steht schwarz und schweiget,
und aus den Wiesen steiget,
der weiße Neger Wumbaba."
Das hat nun etwas, das weit über Claudius hinausweist: Von weißen Nebeln singen kann, mit Verlaub, jeder. Aber einen weißen Neger namens Wumbaba ersinnen - das ist sehr groß.
Sehr viel später meldete sich bei mir noch Leser L. aus München, der eine münchnerisch-bayerische Version vortrug, die auf seine Enkel zurückgeht, und in der es heißt:
"Und aus der Isar steiget
der weiße Neger Wumbaba."
Das ist natürlich auch nicht zu verachten, wenngleich ich es doch schöner finde, diese sagenhaft fremd-schöne Wumbaba-Gestalt aus nebelüberhangenen Wiesen aufsteigen zu sehen, die sich vor einem schwarzen Walde erstrecken. Da kann die Isar nicht leicht mithalten.

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