Montag, 23. Mai 2011

6) A book you can only read once

... is there a book like that? This is definitely the hardest one so far. There are a lot of books that I probably won't read again, but none that was so terrifying that I couldn't. The one that gets closest to that is "Der Minus-Mann" by Heinz Sobota. It's the autobiohraphy of a criminal, born in 1944, written in prison. He describes his entire life up to that point in a very matter-of-fact kind of way, not whitewashing anything. Even when he writes about love, there is no emotion in his words. In this way he writes about violence, about drinking, about fucking, about abusing girls, forcing them to work as prostitutes, about marriage and his kid, about his time in prison.
I was told before that it was hard to read this book and was then shocked that it wasn't hard for me at all. It didn't touch me at all, almost till the end of the book. I don't know what was different about this one scene that suddenly made me sick - I don't know if you know this feeling when you hear about something horrible and you just feel shocked and sick in your stomach. The scene was about a guy in prison, who was raped by the author's cellmates after losing the author's protection and who then commited suicide.
To sum things up: a very interesting book. Probably the most direct view into a world, that you will hopefully never be part of, that you can get. Definitely worth reading, if you're not too sensitive. I will now give you a scene from the book (the scene I wrote about) to give you a better picture of what I'm talking about. If you are a sensitive person, please don't read any further. Also apologies to my English speaking readers - the book is in German and so this excerpt is in German, too.

"Eine Flasche Rum zu Silvester, und ihr könnt ihn haben", sage ich. Er kneift die Augen zusammen, dann geht er zu Anton. Sie flüstern. Über den Hausarbeiter besorgen sie mir zwei tage später den Rum. Der letzte Tag des Jahres. Peitschende Rhythmen aus dem Lautsprecher. Ich liege im Bett, trinke. Gleichgültige Nebel decken das Geschehen vor mir. Anton packt die Trickkiste aus, sie spielen Stockschlagen. Einer sitzt auf der Bank in der Mitte der Zelle, ein zweiter hat den Kopf in seinen Händen, die anderen schlagen mit der Handfläche auf den gespannten Hintern des Gebeugten, wen er errät, der tauscht mit ihm Platz. Dann zeigt Beppo eine Übung. Alle johlen, sind ausgelassen. Er nimmt sich den Jungen zum Vorzeigen.
Der Junge sitzt am Boden, seine Beine in den Knien angezogen, die Hände um die Waden gelest, dort mit einem Hosenriemen verschnürt. Über die Arme, unter den Kniekehlen durch, schiebt ihm Beppo eine Schrubberstange. Der Junge kann sich nun nicht mehr aufrichten oder selbst befreien. Anton und Beppo heben links und rechts die Stange mit dem Jungen hoch.
"Zieh ihm die Hose runter", sagt Anton zu Karl.
"Na freulich, jetzt homan", schreit der.
Er zieht ihm unter allgemeinem Gelächter die Hose und die Unterhose herunter. Anton nickt zu mir her. Ich zucke die Schultern. Wolfgang und Karl stopfen dem Jungen ein Handtuch in den Mund, binden es mit einem zweiten fest. Anton und Beppo tragen ihn auf der Stange zum Bett neben der Heizung. Vom Spion sieht man dort nicht hin. Der Junge spannt seine Muskeln, doch das Leder des Gürtels hält. Sie legen ihn nieder. Anton greift in die Spalte, fingert am Arschloch. Sie brüllen und lachen. "Schau da des aun, du muaßt eahm ois easta schuastan", mit blutunterlaufenen Augen packt mich Beppo am Arm. "geh scheißen", sage ich. Die Nebel sind stark und warm und dicht, ich trinke. Wolfgang bringt eine Niveadose. Anton massiert sein entblößtes Glied. Karl schmiert dem Jungen einen Batzen Creme auf den Anus. Anton bohrt mit zwei Fingern in das Loch. Der Körper des Jungen bäumt sich auf. Hals und Rücken sind brennend rot. Anton setzt sein Glied an und dringt mit einem Stoß bis zur Wurzel hin. Er greift dem Körper um die Hüften und fickt mit offenem Mund keuchend in den Enddarm des gebundenen.
"Festerm fick eahm festa", schreit Wolfgang hysterisch. Er hat drei Finger in den Mund geschoben und kaut daran fieberhaft. Antons Stöße werden schneller, sein Gesicht rötet sich, dann reckt er sich steif zur Höhe, und grunzend wirft er sich über den Rücken. Schwer liegt er einige Augenblicke, dann richtet er sich auf und zieht sein Glied aus dem Loch. Scheiße klebt am Eichelkranz. In plötzlicher Wut schlägt er mit der Faust in die freiliegende Nierenpartie des Gekrümmten. Der Junge zuckt zusammen, wimmert dumpf unter dem Knebel, dann erschlafft er in den Fäusten, die ihn niederhalten.
Beppo hat inzwischen seinen Schwanz eingefettet. Sein Schwanz ist um vieles dicker als der von Anton. Seine Mundwinkel hängen, seine Hände sind zu Fäusten gekrampft. Er schiebt den Schwanz in den Schließmuskel. Ein dünner Blutfaden rinnt über den Hodensack und die Schenkel des Jungen. Beppo wirft einen kurzen Blick nach unten, dann schwingt er seine Hüften im Rhythmus der Stöße. Die Blutung wird stärler. Der Muskel ist eingerissen. Der Körper windet sich, doch die anderen halten ihn nieder. Beppo steigert sich in Raserei, dann, ein zerrissener Schrei, er krallt die Finger in den Rücken des Liegenden, der Kopf fliegt zurücl, aus tiefeingeführtem Glied spritzt er. Blut und Scheiße kleben an seinem Schwanz, als er keuchend zurücktritt.
"A Traum, dea Oarsch von dem Buam", sagt er zu mir, dann geht er zur Wasserleitung.
"De Drecksau", schreit Wolfgang.
Der Schließmuskel des Jungen hat seinen Dienst versagt, in einem Schub dringt Scheiße aus dem After, vermischt sich mit Blut und rinnt über die Oberschenkel auf das Bett und den Zellenboden. Die Umstehenden sind perplex.
"Nimm die Mistschaufel und räume den Dreckhaufen weg", sage ich zu dem Blonden mit unreiner Haut. Er geht.
"Mach das Fenster auf", sage ich zu Karl.
Sie drehen den Jungen zur Seite und lösen den Lederriemen. Ein Roboter bewegt sich mti steifen, marionettenhaften Bewegungen, leerem, starrem Gesicht, erloschenen Augen.
Er geht zur Wasserleitung, wäscht sich, die Decke, kleidet sich an, hockt dann gekrümmt auf seinem Bett, das Gesicht zur Wand gekehrt. "Manst, dass er aunläut", sagt Beppo leise. Die Geräusche sind verstummt. Sie sitzen schweigend bei den Tischen. Anton gibt sich sorglos. Er pfeift leise.
"Glaub i net und waun, stich i no o", sagt er und zieht sein Messer aus der Tasche.
Ist es eingedrungen in mich? Hat der Schnaps es möglich gemacht, oder wäre es in jedem Fall passiert? Der Junge erhängt sich um drei Uhr morgens. Kurze Zeit später entdeckt ihn der Beamte bei der Kontrolle. An einem dünnen Lederriemen hängt er am Fenster, niemand hat etwas gehört, niemand etwas gesehen. Hausarbeiter holen den Körper, nachdem wir ihn hteruntergenommen haben. Sie legen eine graue Decke über sein Gesicht, über die stummen Schreie in seinen aus den Höhlen gequollenen Augen.

1 Kommentar:

  1. Ohne Frage, eher verstörend. Irgendwie gerade weil es so emotionslos runtergeschrieben wirkt.

    AntwortenLöschen